Frankenheim zum Grabenhöfchen.
Nachdem
ich den Ort verlassen hatte und den ersten Wanderweg erreichte dachte ich
jetzt bin ich in der Rhön. Mein Herz freute sich, auf dem Weg zur Hohen
Hölle, Wiesenwege mit hier und da Natursteinen die mehr oder weniger aus dem
Boden schauten. Vegetation wie man es sich in der Rhön vorstellt. Der
leichte Anstieg bis zur Hohen Hölle, vorbei an der Würzburger Bergbund Hütte
war geschafft. Weiter geht es in Hessen Richtung Wasserkuppe am Roten Moor
vorbei zur Fuldaquelle. Noch im Naturschutzgebiet begegnete ich dem
schlimmsten Monster, Riesen groß gelb und mindestens so stark wie 200
Pferde. Ich nenne dieses Monster Landschaftshobel. Dem habe ich zu verdanken
das ich seit Höhe Kümmelhof durch das gesamte Naturschutzgebiet auf Schotter
reiten musste. Von der Wasserkuppe bis Grabenhöfchen wurde der Weg nicht
nennenswert besser. Schotter, Schotter, Schotter.
Ich
entschied mich die Rhöntour abzubrechen.
Fazit:
Die
Rhön ist für die Erkundung zu Pferd nicht geeignet, obwohl die Bewirtung und
Freundlichkeit der Menschen ein großes Lob verdient haben.
Reaktion
auf eine E-Mail von mir.
Sehr geehrte Frau Wassmuth,
es freut mich, daß uns die Rhöner keine Schande
gemacht haben und bei Ihnen offensichtlich trotz aller unangenehmen
Erfahrungen einen guten Eindruck hinterlassen haben.
Zu Ihren unangenehmen Erfahrungen ist zu sagen,
Sie haben sich in einer realen, nicht musealen Kulturlandschaft bewegt. Eine
solche Kulturlandschaft gibt es nur solange, solange sie von Land- und
Forstwirten genutzt wird.
Weder Land- noch Forstwirte (die vielleicht noch
am ehesten, aber dann abseits der Wege zum Rücken) sind heute noch zu Pferd
unterwegs, um ihren Tätigkeiten nachzugehen. Sie müssen moderne, große und
meist schwere Maschinen bewegen. Dafür sind schwerlastgängige Wege
unvermeidlich, d.h. immer geschottert, nicht selten leider asphaltiert.
Die bei allen Freizeit-Naturnutzern - Wanderer,
Mountainbiker, Reiter - so beliebten Wiesenwege halten leider die Reiter am
wenigsten aus. Ich würde mal schätzen, daß auf einem Weg, den 100 Wanderer
pro Woche ohne Schaden an der Grasnarbe problemlos begehen können, kaum mehr
als 2 Reiter unterwegs sein können, ohne dauerhafte Schäden hervorzurufen,
wobei ich voraussetze, daß sie nicht Galopp gehen.
Da ich aus diesem Dilemma keine realistischen
Ausweg sehe, möchte ich Ihnen ans Herz legen, doch die Rhön zu erwandern.
Sie ist es wert.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Geier
Regierungsdirektor